Tangosommer: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Tangosommer: Roman' von Hiltrud Baier
4.5
4.5 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Tangosommer: Roman"

»Ist es mal wieder so weit?«, fragt der Postbote, als er Riitta ein großes Paket überreicht. »Nähst du wieder?« Das ganze Jahr über freut Riitta sich auf diese eine Woche im Sommer, wenn Phil nach Finnland kommt, um mit ihr auf dem Tangofestival in Seinäjoki zu tanzen. In der Zwischenzeit führt sie ein ruhiges Leben in ihrem Holzhaus mit Sauna, fährt mit dem Boot zum Angeln raus auf den Inarisee oder gärtnert. Über die Vergangenheit und ihre frühere Liebe sprechen Phil und sie nie, so lautet die Abmachung. Doch in diesem Jahr zögert Riitta, ein neues Kleid zu nähen – sie hat das Gefühl, dass Phil nicht kommen wird. Kurzerhand beschließt Riitta, zum ersten Mal seit siebenundzwanzig Jahren in ihre einstige Heimat zurückzukehren, um Phil in Süddeutschland zu besuchen. Der allerdings lädt zur selben Zeit seine Tochter Johanna und seine Enkelin Leni ein, ihn nach Finnland zu begleiten – er wolle ihnen das Land zeigen, das er so liebe. Werden Riitta und Phil einander verpassen und damit ihre möglicherweise letzte Chance, die Vergangenheit aufzuarbeiten?

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:272
EAN:9783311300519

Rezensionen zu "Tangosommer: Roman"

  1. Herzschmerzen

    Der Finnische Tango ist eine DER Gemeinsamkeiten von Riita und Phil. Daher treffen sich beide genau einmal im Jahr zum großen Tanjofestival in Seinäjoki zum gemeinsamen Tanzen. In dieser Woche gibt es nur sie beide! Danach gehen sie wieder getrennte Wege. Riita kehrt in ihr Haus an den Inarisee und Phil geht zu seiner Familie nach Nürtingen in Deutschland zurück.
    Nur in diesem Jahr ist alles anders. Phil, inzwischen an die 70 Jahre alt und Witwer möchte seiner erwachsenen Tochter Johanna und deren Tochter Leni endlich das wunderschöne Finnland aber auch seine große Liebe Riitta vorstellen. Danach möchte er mit allen zusammen zum großen Tangofestival fahren. Riita hingegen hat ihrerseits ein ungutes Gefühl und befürchtet, dass Phil etwas zugestoßen sein könnte und er deshalb in diesem Jahr nicht nach Seinäjoki kommen wird. Daher verreist sie ebenfalls, nur eben in die genau entgegengesetzte Richtung.
    So kehrt sie nach fast 30 Jahren, in ihre Heimatstadt Nürtingen zurück und wird dort mit den Geistern ihrer Vergangenheit konfrontiert.
    Werden sich Riita und Phil noch treffen? Was hat es mit Riitas Vergangenheit auf sich und weshalb möchte Phil unbedingt, dass Johanna und Riita sich kennenlernen?

    „Tangosommer“ war das erste Buch, das ich von Hiltrud Baier gelesen habe und das obwohl dies inzwischen ihr dritter Roman ist. Zu dem Buch gegriffen habe ich, ehrlich gesagt deswegen, weil ich das Cover und den Titel so schön fand. Familiengeschichten sind nämlich eigentlich nicht so mein Ding. Doch Hiltrud Baier gelang es mit ihrem Schreibstil mich von Anfang an, für die Geschichte zu begeistern. Vor allem im Anfangsteil habe ich „gezittert“, ob sich Riita und Phil überhaupt treffen werden. Das war ein bisschen wie in einem Krimi.
    Frau Baier charakterisiert zudem ihre Protagonisten so anschaulich und komplex, dass sich meine Meinung zu ihnen im Laufe des Buches mehrmals verändert hat. So mochte ich z.B Adam anfangs nicht so sehr, zum Ende hin erschien er mir dann eigentlich ganz sympathisch. Riita wiederrum ist eine selbstbewusste Frau, die sich nichts gefallen lässt. Dies gefiel mir am Anfang des Buches gut, im weiteren Verlauf nervte mich ihre „bockige“ Art etwas, bis ich am Schluss mit ihrer Art wieder etwas versöhnt war.
    Wie ich bereits in meiner vorangegangenen Beschreibung erwähnt habe, dreht sich die Geschichte hauptsächlich um diese „Geister“ der Vergangenheit. Ein „Geist“ hat mich dabei sehr überrascht, obwohl man dies vielleicht hätte erwarten können. Habe ich aber nicht. Den anderen „Geist“ jedoch habe ich erahnt. Rückblickend komme ich allerdings zu dem Schluss, dass mir die „Geister“ insgesamt ein bisschen zu konstruiert erscheinen.

    Fazit:
    Eine spannende Familiengeschichte, mit positiver Grundstimmung und einigen Überraschungen.

  1. "Tanz mit mir wie früher" (Peter Alexander)

    Klappentext:
    „»Ist es mal wieder so weit?«, fragt der Postbote, als er Riitta ein großes Paket überreicht. »Nähst du wieder?« Das ganze Jahr über freut Riitta sich auf diese eine Woche im Sommer, wenn Phil nach Finnland kommt, um mit ihr auf dem Tangofestival in Seinäjoki zu tanzen. In der Zwischenzeit führt sie ein ruhiges Leben in ihrem Holzhaus mit Sauna, fährt mit dem Boot zum Angeln raus auf den Inarisee oder gärtnert. Über die Vergangenheit und ihre frühere Liebe sprechen Phil und sie nie, so lautet die Abmachung. Doch in diesem Jahr zögert Riitta, ein neues Kleid zu nähen – sie hat das Gefühl, dass Phil nicht kommen wird. Kurzerhand beschließt Riitta, zum ersten Mal seit siebenundzwanzig Jahren in ihre einstige Heimat zurückzukehren, um Phil in Süddeutschland zu besuchen. Der allerdings lädt zur selben Zeit seine Tochter Johanna und seine Enkelin Leni ein, ihn nach Finnland zu begleiten – er wolle ihnen das Land zeigen, das er so liebe. Werden Riitta und Phil einander verpassen und damit ihre möglicherweise letzte Chance, die Vergangenheit aufzuarbeiten?“

    Autorin Hiltrud Baier ist mir durch ihre Romane „Helle Tage, helle Nächte“ sowie „Tage mit Ida“ bereits bekannt. Ihre aktuelle Geschichte „Tangosommer“ ist dieses Mal etwas anders in der Erzählweise aber keineswegs schlechter oder gar ein anderes Bild der Autorin! Keineswegs! Baier erzählt uns hier mir ruhiger und gefühlvoller Stimme die Geschichte von Riitta und Phil. Beide verbindet das Tango-tanzen miteinander und schlussendlich greift der besondere Zauber des Tango auch auf die Beiden über - Liebe und Leidenschaft schwirrt regelrecht in der Luft! Nur bemerken das Beide überhaupt noch? Riitta hat einen seelischen Rucksack zu tragen genau wie Phil. Der Spannungsbogen ist bereits im Klappentext spürbar: Werden beide einander verpassen? Das müssen Sie schon selbst erlesen! Fest steht aber, die Beiden packen ihre beiden Rucksäcke voreinander aus und wir Leser sind stiller Zuhörer dessen was Beide in ihren Seelen so bewegt. Dabei wird es lustig, traurig, melancholisch aber ganz besonders ehrlich. Baier ist hierbei keineswegs kitschig oder schlägt Klischees an, sie schlägt definitiv realistische Themen an, die Jeden von uns bewegen könnte! Man spürt in jedem Satz Baiers Liebe für Finnland. Das Land und sie scheinen mehr als eng miteinander verbunden, denn wer kann sonst so wunderbar detailliert Landschaften beschreiben und die Einsamkeit? Riitta lebt nämlich genau diese und die Neugier ist groß nach dem Warum. Wir werden Antworten erhalten aber alles ohne Druck und Hetze. Baier hat ein feines Gespür den Leser zu entschleunigen und ihn dabei nicht zu verlieren. Man liest diese Geschichte, man hört den Tango förmlich, man tanzt mit den Beiden mit und man hört den Beiden bei ihre Problemen zu. Und man entdeckt die Liebe, wenn man genau hinsieht…Fazit: Eine warmherzige Geschichte mit vielen realistischen Themen verpackt mit einer wirklich traumhaften Kulisse. 5 Sterne!